Projektaktivitäten

Das Projektvorhaben nimmt den Ansatz des „forschenden und entdeckenden Lernens“ auf, der sowohl in der frühkindlichen wie auch in der schulischen Bildung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der forschend-entdeckende Unterricht ist im naturwissenschaftlichen Schulunterricht die didaktisch bedeutsamste Unterrichtskonzeption. Diese, auf dem Konzept des problem-basierten Lernens, aufbauende Ausrichtung des Unterrichts ermöglicht es Kindern und Jugendlichen konkret zu erfahren, wie Forschung funktioniert und auch zu lernen, wie Forschungsergebnisse in der Praxis zur Anwendung kommen kann. Durch die praxisbezogenen Elemente im Naturraum und im Schulfreiraum lernen die Kinder und Jugendlichen auch, wie das Thema Ingenieurbiologie von der Forschungsidee als natürliche pflanzenbasierte Bauausführung konkret zur Umsetzung gebracht werden kann.

Eine genaue Auflistung der Projektaktivitäten befindet sich im rechts angezeigten Menü.

Projektziele

Konkrete Ziele des Projekts PFLANZEN.BAU.WERKE. sind neben der Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf den Wert einer intakten Vegetation, die Bewusstseinsbildung bezüglich der bautechnischen Leistungen von Pflanzen hinsichtlich ihres Einsatzes als lebender Baustoff im Zusammenhang mit ingenieurbiologischen Sicherungsbauweisen und Revitalisierungsmaßnahmen in konkreten Naturräumen bzw. im Schulumfeld. Die physiologischen Eigenschaften von Pflanzen und deren positive Effekte auf den Lebenszyklus ingenieurbiologischer Baumaßnahmen im naturräumlichen Kontext sollen veranschaulicht und sichtbar gemacht und die Begeisterung für Wissenschaft und Technik, insbesondere hinsichtlich technologischer und biologischer Eigenschaften von Pflanzen und deren Einsatzmöglichkeiten, entfacht werden.

Das Projekt im Überblick

Die Ingenieurbiologie als technisch-biologische Disziplin ist eine Bautechnik, durch die mittels des lebenden Baustoffs „Pflanze“ bauliche Konstruktionen geschaffen werden. Im Rahmen des Projekts PFLANZEN.BAU.WERKE. wird der Fokus auf den Einsatz lebender Pflanzen als Material für technische Bauweisen in der Landschaft gerichtet. Der wesentliche Unterschied zu konventionellen Baumaterialien ist dabei die Tatsache, dass sich ein Lebendbau aus Pflanzenmaterial nach Umsetzung der Maßnahme von selbst weiter baut und durch die Entwicklung der Pflanze im Laufe der Zeit deutlich in Festigkeit und Dauerhaftigkeit steigert. Bauwerke aus neuartigen Baustoffen, wie Beton oder synthetischen Vliesen, hingegen sind ab dem Zeitpunkt ihrer Fertigstellung einem Degradationsprozess ausgesetzt, der in weiterer Folge zu Verwitterung und Zerfall führt.
Im Zuge ingenieurbiologischer Baumaßnahmen wird je nach Zielsetzung des Bauvorhabens und unter Berücksichtigung der standörtlichen Gegebenheiten mit krautigen Pflanzen und/oder Gehölzen gearbeitet, die entweder alleine oder in Kombination mit unbelebten Hilfsmaterialien verbaut werden. Im Rahmen des Projektes PFLANZEN.BAU.WERKE. wird das Verständnis von Kindern und Jugendlichen für die Zusammenhänge zwischen der Pflanze, dem Bauwerk und der umliegenden Landschaftsstruktur gefestigt und ein Gefühl für die Notwendigkeit der nachhaltigen Erhaltung bestehender Ökosysteme entwickelt.
Die Schüler und Schülerinnen erhalten durch die aktive Einbindung in die Forschungsdisziplin Ingenieurbiologie einen ersten Einblick in einen Fachbereich, der Wissenschaft und Technik vereint. Durch Forschungsworkshops, Experimente und Exkursionen wird ein vertiefender Bezug zu Natur- und Ingenieurwissenschaft hergestellt, Wissen aufgebaut und bereits bestehende Wissen erweitert. Die Aktivitäten werden in einem an die unterschiedlichen Altersstufen der Kinder und Jugendlichen angepassten Rahmen durchgeführt, wobei die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen unabhängig ihres Geschlechts und ihrer sozialen oder geografischen Herkunft erfolgt. Die direkte Betreuung durch ForscherInnen, LandschaftsplanerInnen und einem Landschaftsgärtner ermöglicht den teilnehmenden Jugendlichen vertiefende Einblicke und Vorstellungen von dem breitgefächerten Berufsfeld der Ingenieurbiologie und Landschaftsplanung in Wissenschaft und Praxis und eröffnet neue Möglichkeiten und Zugänge auf die spätere Berufswahl.

Das Projekt wird im Rahmen der 5. Ausschreibung Talente regional im Rahmen des Förderschwerpunkts Talente der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert und umgesetzt.